Der iSFP wird auf den ersten Blick gerne als Mittel interpretiert, um 5% mehr Förderung auf die Sanierungskosten zu erhalten. Er kann jedoch viel mehr. Sorgfältig erstellt dient der iSFP als hilfreicher Leitfaden zur energetischen Sanierung in kleineren Etappen, die sich über mehrere Jahre erstrecken können. Der individuelle Sanierungsfahrplan wird zu etwa 80% direkt aus Mitteln des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bezahlt. In Berlin ist die Förderung sogar noch höher. Der vom Energieeffizienz-Experten erhobene Eigenanteil für beratene private Hausbesitzer sollte die vom BAFA1 empfohlenen 20% (ca. 300 - 400 €) je Einfamilienhaus nicht überschreiten. Wird mehr verlangt, sollte man vorsichtig sein. Denn aktuell hören wir öfter, dass einige Energieberater die stark gestiegene Nachfrage ausnutzen um sich entsprechend teuer bezahlen zu lassen. Seriöse Anbieter machen das nicht und teurer heißt nicht unbedingt auch besser.
Wir empfehlen in den meisten Fällen diese weitgehend vom BMWK/BAFA getragene und durchaus sinnvolle Beratungsleistung von Energieeffizienz-Experten anzunehmen, und für eine gute Sanierungsstrategie zu nutzen. Das gilt wegen Zweifach-Förderung natürlich besonders in Berlin. Gute Energieeffizienz-Experten mit langjähriger Sanierungs-Erfahrung zeigen mit dem iSFP auf, ob es sich lohnen kann, schrittweise nach Sanierungsfahrplan vorzugehen, oder ob man eher "in einem Zug" sanieren sollte. Denn für beide Vorgehensweisen gibt es gute Argumente. Welche erklärt Ihnen der Energieeffizienz-Experte.
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Steht man vor der Entscheidung oder hat man sich entschieden, eine energetische Sanierung durchzuführen, stellt sich die Frage, was gemacht und wie es gemacht werden soll. Da gibt es u. a. die Hauptthemen Dämmung, Heizungssystem, Wärmeverteilung im Haus, Fenster etc. und in der Regel auch eine sinnvolle Abfolge. Steht ein Haus leer, kann man und in vielen Fällen sollte man die energetische Sanierung dann in einem Zug vor den abschließenden Renovierungsarbeiten durchführen, damit bis zum Einzug alles fertig ist. Die Frage nach einem Sanierungsfahrplan in Schritten über einen längeren Zeitraum stellt sich dann meist nicht. Der iSFP-Bonus könnte i.d.R. auch nicht gewährt werden, da die Förderbedingungen zeitlich nicht erfüllt werden können.
Plant man dagegen in einem bereits bewohnten Haus eine energetische Sanierung, dann sollte man sich natürlich fragen, was man sich selbst in welcher Intensität zumuten möchte. Hier kann es für die Bewohner durchaus sinnvoll sein, die Sanierung in bestimmte Schritte einzuteilen und diese nacheinander durchzuführen, damit das Haus bewohnbar bleibt. Genauso ist es, wenn man die Sanierung aus finanziellen Gründen lieber in kleineren Schritten über einen gewissen Zeitraum durchführen will. In diesen oder ähnlichen Fällen ist der individuelle Sanierungsfahrplan das richtige Instrument, um die Sanierung mit Expertenrat richtig zu planen. Denn in der Abfolge der Sanierungsmaßnahmen sollte man bautechnisch richtig vorgehen, was die Experten mit deren Erfahrung beim individuellen Sanierungsfahrplan entsprechend berücksichtigen. Ein guter Berater nimmt sich dafür Zeit.
Im Allgemeinen stellen sich beim Sanierungsfahrplan die folgenden Fragen:
Ist es sinnvoll die energetische Sanierung in individuellen Stufen durchzuführen?
Was spricht gegen eine energetische Sanierung nach Sanierungsfahrplan?
In welche Gewerke sollte die energetische Sanierung aufgeteilt werden?
Wie viele Schritte muss ein iSFP für die Förderung enthalten?
In welche Schritte sollte die energetische Sanierung aufgeteilt werden?
Helfen Zwischenergebnisse um auf Ergebnissen aufzubauen?
Was sind die Vorteile der Sanierung nach iSFP?
Was sind die Nachteile der Sanierung nach iSFP?
Welche Möglichkeit ist für mich die Bessere?
Welche wichtigen Fragen werden häufig zum iSFP gestellt?
Woher bekomme ich meinen iSFP (kurzfristig)?
Wo finde ich einen Energieeffizienz-Experten?
Der individuelle Sanierungsfahrplan bietet viele detailierte Informationen für die beratenen Hausbesitzer. Besonders wichtig sind dabei jedoch die Stufen der einzelnen Sanierungsschritte. Der iSFP beginnt beim Ist-Zustand des Gebäudes und zeigt in Stufen auf, welches energetische Ziel im jeweiligen Sanierungsschritt erreicht werden kann. Wichtig zu wissen:
Der Zuschuss ist abhängig von der durchgeführten Maßnahme oder dem Ergebnis, das mit dem jeweiligen Sanierungsschritt erreicht wird. Jeder einzelne Schritt wird unabhängig berechnet, unterschiedliche Förderquoten sind üblich. Beantragt man die Förderung bzw. den Zuschuss zum KfW-Effizienzhaus, gilt dieser nur für den Schritt, mit dem diese Effizienzhaus-Klasse erreicht wird. Beantragt man den Zuschuss für Einzelmaßnahmen, richtet sich dieser nach der Art der Maßnahme die zur Ausführung kommt. Innerhalb eines iSFP können Einzelmaßnahmen und Effizienzhausstufen gefördert werden. Werden in einem der Sanierungsschritte weitere, nicht im iSFP enthaltene Maßnahmen durchgeführt, werden diese nicht beim iSFP-Bonus berücksichtigt. Der iSFP sollte also umfassend sein.
Der iSFP ist vor der ersten Sanierungsmaßnahme beim BAFA einzureichen.
Diese Frage sollte man vor allem bautechnisch und finanziell betrachten, erst in zweiter Linie bezüglich dem Zuschuss. Dazu sind die erforderlichen Maßnahmen und deren Umfang zu bestimmen, mit denen das Effizienz-Ziel erreicht werden soll. Es würde beispielsweise wenig Sinn ergeben, zunächst eine Fassade zu dämmen und neu zu verputzen, und danach die Fenster zu erneuern. Denn dann muss die Fassade zum Teil noch einmal bearbeitet werden. Andererseits kann es sinnvoll sein, die Fassade und das Dach im Sommer oder Herbst zu dämmen, und im folgenden Winter mit den neuen Dämmwerten den tatsächlichen Heizwärmebedarf zu ermitteln. So wurde es bei einem Kunden getan, der einen relativ vollen Heizöltank hatte und den Vorrat gerne aufbrauchen wollte (statt diesen entsorgen zu lassen). Mit der Dämmung konnte der neue Heizwärmebedarf im Winter nicht nur berechnet, sondern tatsächlich genau ermittelt werden. Als das Heizöl verbraucht war, wurde die Heizung durch eine Wärmepumpe mit Solaranlage ersetzt, die exakt auf den nun geringeren neuen Heizbedarf abgestimmt werden konnte.
Der Kunde hat durch den zuvor erstellten individuellen Sanierungsfahrplan zusätzlich 5% Zuschuss auf die gesamten Sanierungskosten erhalten.
Die anfängliche Frage beantwortet sich im Übrigen von selbst, wenn aus finanziellen Gründen eine Sanierung in einem Zug nicht möglich ist. Dann bleibt in der Regel nur die energetische Sanierung in mehreren Etappen, sinnvoller Weise dann auch mit individuellem Sanierungsfahrplan.
Soll durch Sanierung in Teilschritten eine KfW-Effizienzhaus-Klasse erreicht werden, wird der Zuschuss in der für diese Effizienzklasse geltenden Höhe nur für den Schritt gewährt, mit dem genau diese Klasse erreicht wird. Die anderen Sanierungsschritte werden nach deren Einzelmaßnahme oder erreichten Ziel gefördert. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede, wegen denen man Vor- und Nachteile der Sanierung mit iSFP genau abwägen sollte. Erfahrene Förder-Experten helfen Ihnen dabei. Wenn Sie selbst berechnen wollen was sich mehr lohnt, fragen Sie nach unserem neuen Excel-Rechner zum Download.
Beinhaltet eine Stufe auch den Heizungstausch gegen eine Wärmepumpe, was zum Erreichen der EE-Klasse führt, wird der erhöhte EE-Zuschuss nur für genau diese Stufe gewährt. Da mit der Wärmepumpe die Klasse EE dann erreicht ist, kann der EE-Zuschuss für keinen anderen Sanierungsschritt mehr beansprucht werden. Saniert man dagegen in einem Zug alles durch, kann die EE-Klasse auf die Gesamtmaßnahme gewährt werden.
Das klingt recht theoretisch, aber ein Beispiel kann das verdeutlichen:
Erreicht man mit einer wegen defekter Heizung zuerst eingebauten Wärmepumpe die EE-Klasse, wegen fehlender oder zu geringer Dämmung aber nur einen niedrigen oder (noch) keinen Effizienzhaus-Standard, dann würde die Wärmepumpe nur als Heizungstausch (Einzelmaßnahme) oder gemäß der niedrigeren Effizienzhausklasse mit EE-Zuschuss gefördert. Folgt in einem der weiteren Sanierungsschritte die Dämmung, erhält man für diese nicht mehr den Zuschuss der EE-Klasse, da diese bereits im vorherigen Schritt beim Heizungstausch erreicht wurde. Es kann deshalb von Vorteil sein, große Teile der Sanierung in einem umfangreicheren Sanierungschritt auf einmal durchzuführen. Erreicht man in diesem "großen Schritt" inkl. Wärmepumpe die Effizienzhaus-Klasse 40 EE, liegt der Zuschuss bei 45% + 5 % EE-Klasse + 5% iSFP für alle in diesem Schritt durchgeführten Maßnahmen. Zusammen sind das 55% der förderfähigen Kosten. Die anderen, kleineren Schritte werden nach Einzelmaßnahme i.d.R. zwischen 20% bis 35% (Heizungstausch bei Ölheizung bis 45%) gefördert zzgl. 5 % für den iSFP. Quelle FAQ BMWK
Zu dieser Fragestellung sind drei wichtige Vorbedingungen zu klären:
Welche Investitionssummen sind finanziell zu welchem Zeitpunkt möglich?
Welche Sanierungsschritte sollten immer zusammen durchgeführt werden?
Welche Sanierungsschritte sollten nur nacheinander durchgeführt werden?
Sanierungsschritte muss man sich leisten können und diese müssen bautechnisch aufeinander abgestimmt sein. Das führt zu bestimmten sinnvollen Abfolgen und einigen stets gemeinsam durchzuführenden Maßnahmen. Das Dach sollte zuerst gedämmt werden, bevor man eine Solaranlage installiert oder Dachflächenfenster erneuert. Die Dämmung des Daches und der Einbau von Dachflächenfenstern gehören sinnvoll (eigentlich zwingend) in einen gemeinsamen Sanierungsschritt, in der Praxis und im individuellen Sanierungsfahrplan. Die Photovoltaikanlage könnte später installiert werden. Allerdings gilt gerade bei der PV-Anlage: je früher desto besser! Denn damit produziert man seine eigene Energie und wird unabhängig(er) von fremder Energie mit entsprechenden Energiekosten. Solche Zusammenhänge gibt es bei vielen Gewerken, die abhängig von Ihrem Vorhaben sehr individuell sein können.
Es gibt sicher nicht die eine einzige Regel, was wann wie gemacht werden sollte. Dazu sind die Anforderungen und die einzelnen Häuser zu unterschiedlich. Sind die Gegebenheiten aber bekannt und die Maßnahmen definiert, ergibt sich daraus eine sinnvolle Zuweisung zu den einzelnen Schritten. Der Energieeffizienz-Experte - wenn er erfahren ist - wird diese Fragen im Rahmen der Beratung zum iSFP erörtern und beantworten. Bei Fragen dazu können Sie auch uns gerne eine Mail senden. Wir werden uns bemühen, diese zeitnah zu beantworten.
Es kann durchaus sinnvoll sein, vor einer großen Sanierung mit einer vorgelagerten kleinen Einzelmaßnahme die Vorraussetzungen für die große Hauptsanierung zu prüfen, zu schaffen oder zu verbessern, und dafür die ersten Ergebnisse einer "Vorstufe" auszuwerten. Ein Beispiel dazu:
Manche Interessenten wollen ihr Haus energetisch sanieren, scheuen aber den massiven Eingriff beim Umbau von Heizkörpern auf Fussbodenheizung. Insbesondere bei schönen Altbauten mit wertvollen Parkettböden ist das verständlich. Evtl. scheidet wegen großen Fensterflächen an den Aussenwänden und Stuck an den Decken auch der Umbau auf Wand- und Deckenheizungen aus. Dann stellt sich die Frage, wie energieeffizient man mit Wärmepumpe und Heizkörpern heizen kann. Häufig nehmen gestandene Installateure und Heizungsbauer das Urteil bereits vorweg und sind überzeugt, das geht nicht. Wenn sich überhaupt jemand die Mühe macht es herauszufinden, wird dann häufig mit mehr oder weniger genauen Näherungsrechnungen eher spekuliert, als tatsächlich ermittelt. Das kann man besser machen!
Die Größe der Heizkörper hat man auch früher schon auf den jeweiligen Raum abgestimmt, in der Regel wurden diese aber überdimensioniert. Das kann für die energetische Sanierung nun sogar von Vorteil sein. Denn größere Heizkörper geben mehr Wärme ab. Wenn diese bisher mit nur zum Teil geöffneten Thermostatventil ausreichend geheizt haben, bei offenem Ventil also deutlich mehr leisten würden, könnte man die Vorlauftemperaturen (VLT) absenken, was sehr viel Energie einspart. Das kann man mit ausreichender Erfahrung bereits vor der Sanierung testen und ggf. an kalten Tagen sogar in der Realität verifizieren. Ein erfahrener Installateur, der sich mit Wärmepumpen wirklich auskennt, wird Ihnen im Vorfeld immer zu diesem "Vorab-Test" und einem Hydraulischen Abgleich2 raten. Neben den hohen Vorlauftemperaturen ist ein mangelhafter Abgleich einer der großen Faktoren für die Ineffizienz von Heizungen.
Ein guter Energieeffizienz-Experte wird deshalb immer prüfen (lassen), ob die Heizung mit geringerer Vorlauftemperatur ausreichend heizt. Er wird auch prüfen, ob Ihr System hydraulisch abgeglichen ist. Denn durch abgeglichene und effiziente Volumenströme lässt sich weitere Heizenergie einsparen und die Vorlauftemperatur weiter senken, manchmal sogar erheblich. Bei geringerer Vorlauftemperatur benötigt die Heizung weniger Energie (Brennstoff). Auf dem Weg zum Heizkörper geht zudem weniger Wärme verloren, da der Temperaturunterschied zur Umgebung geringer wird. So kommen mehrere Einsparpotenziale zusammen, die sich bei fast jeder Heizung finden. Was hat das für Folgen?
Während eine Wärmepumpe bei 55°C VLT weniger effizient ist, wird der Wirkungsgrad bei 42°C deutlich höher sein, was Energie (Strom) für die Wärmepumpe spart. Im genannten Beispiel wurde der Hydraulische Abgleich im Spätsommer durchgeführt und die VLT im Winter schrittweise von 55°C sogar auf 40°C abgesenkt. Diese 15°C (15 Kelvin) Unterschied bedeuten je nach Umweltenergiequelle gut und gerne 30% bis 40 % weniger Stromverbrauch der Wärmepumpe. Das macht im Winter einen entscheidenden Unterschied, wenn die PV-Anlage auf dem Dach jahreszeitbedingt weniger Strom produzieren kann.
Fazit: Der Hydraulische Abgleich macht es in vielen Fällen möglich, eine Wärmepumpe als einzige Heizung einzubauen, was vorher nicht effizient erschien.
Es lohnt sich deshalb in bestimmten Fällen sogar sehr, die ersten Ergebnisse von Teilschritten auszuwerten und die weitere Sanierung darauf aufzubauen.
In welche Schritte sollte die energetische Sanierung aufgeteilt werden?
Bei der Aufteilung von Sanierungsvorhaben in Teilschritte müssen mindestens zwei Aspekte berücksichtigt werden:
Finanzielle Möglichkeiten die Sanierungsmaßnahmen auch bezahlen zu können
Teilschritte sollten gut beherrschbar sein und wieder zu einem funktionsfähigen Haus führen
Beim Sanieren gibt es immer wieder Überraschungen und man sollte nicht darauf setzen, dass immer alles nach Plan läuft. Unerwartete Schwierigkeiten, Abweichungen gegenüber Plänen, Bauverzögerungen oder Lieferprobleme sorgen schnell für Verzögerungen und Mehrkosten. Das sollte man ausreichend berücksichtigen und Sicherheiten einplanen. Es können auch Dinge von außen hinzukommen. Ein Zwischenfall in der Familie, der Ausfall eines Handwerkers, Verzögerungen wegen Mängeln etc. sorgen schnell für Probleme auf der Baustelle. Es kann auch passieren, dass alles teurer geworden ist und man deshalb langsamer vorgehen muss. Jeder Teilschritt sollte deshalb so geplant werden, dass nach diesem alles funktioniert und man eine "Sanierungspause" einlegen kann.
In welche Schritte man die Sanierung einteilt, ist dann aber eine sehr individuelle Angelegenheit und muss in Abhängigkeit von den individuellen Gegebenheiten entschieden werden. Berücksichtigt man dabei die vorgenannten Aspekte, macht man schon vieles richtig. Die technisch und vom Bauablauf richtigen Empfehlungen geben Ihnen Ihr Energieeffizienz-Experte, Ihr Architekt und/oder erfahrene Handwerker. Ansonsten fragen Sie uns per Mail.
Für die Anerkennung als Sanierung in Teilschritten sind mindestens drei als solche anerkennungsfähige, also ernsthafte Sanierungsschritte erforderlich. Um nicht als Sanierung in einem Zug betrachtet zu werden, sollten die auszuführenden Gewerke erkennbar unabhängig voneinander sein und zeitlich versetzt ausgeführt werden. Auch hier hilft ein Beispiel:
Ein Bauherr hat vor einigen Jahren das Dach ausgebaut und bei der Gelegenheit auch in ausreichender Stärke gedämmt. Die Fenster wurden altersbedingt bereits ausgetauscht. Jetzt plant er aufgrund der durch die BEG angehobenen Förderung als weitere energetische Sanierung eine Heizungsoptimnierung und die Dämmung der Fassade. Im ersten Schritt empfiehlt der Energieeffizienz-Experte den Hydraulischen Abgleich und den Test mit abgesenkter Vorlauftemperatur (siehe vorheriges Kapitel). Nun möchte er in den Genuss des mit dem iSFP verbundenen Zuschuss von 5% auf die Sanierungskosten kommen. Er gibt deshalb für die erforderlichen Schritte 2 und 3 die Dämmung der Fassade und das Anbringen der Aussendämmung mit einer ersten Putzlage an, und dann als weiteren Schritt das Verputzen der Fassade mit einem speziellen Edel-Dämmputz. Damit er dabei Kosten spart, bleibt das für die Montage der Dämmung aufgestellte Gerüst auch für die Ausführung des Edelputz stehen.
Zwei Merkmale sprechen gegen eine Anerkennung als Sanierung in drei Teilschritten. Der Edelputz ist tendenziell als Bestandteil der Maßnahme Aussendämmung anzusehen und da sogar das Gerüst stehen geblieben ist, also ohne erkennbare Unterbrechung weitergearbeitet wurde, liegt eine "zusammenhängende" Ausführung nahe. Der iSFP würde wahrscheinlich nicht gewährt.
Anders wäre es, wenn mit der Aussendämmung nun der Transmissionswärmeverlust des Gebäudes soweit reduziert wurde, dass sich der Einbau einer Wärmepumpe lohnt und diese in Schritt 3 eingebaut würde. Sofern dies im iSFP vorgesehen worden wäre, würde es sich um einen von der Fassade unabhängiges Gewerk handeln, das man als einzelnen Schritt auslegen kann und auch darf, wenn er zumindest nicht gleichzeitig zur Ausführung kommt. Als Faustregel gilt eine Unterbrechung von 3 Monaten zwischen zwei unterschiedlichen Maßnahmen als nicht "im unmittelbaren Anschluss" oder als gemeinsame Ausführung.
Der iSFP dient der fachlichen Beratung von Eigentümern bei der energetischen Sanierung in Teilschritten. Als Zusatznutzen werden nach derzeitigem Stand (noch) 5% mehr Zuschuss auf die Sanierungskosten erstattet. Hat man die Absicht eine energetische Sanierung in mindestens 3 voneinander unabhängigen Teilschritten mit Zwischenintervallen auszuführen, ist der iSFP fast immer von Vorteil. Er soll für einen Sanierungszeitraum von bis zu 15 Jahren Gültigkeit behalten. Die viel wichtiger Fördergrundlage, das BEG wird allerdings in der heutigen Form ziemlich sicher nicht die nächsten 15 Jahre so bleiben wie es derzeit festgeschrieben ist. Man sollte also nicht auf solche langen Fristen mit einem besonderen Fördereffekt durch den heutigen iSFP rechnen. Die meisten der von uns begleiteten iSFP-Kunden sind bereits in der Sanierung und versuchen ihre Teilschritte in 2022 komplett mit Bewilligungsbescheiden abzuzsichern. Diese haben dann eine gewisse Gültigkeitsdauer.
Ausnahmen bei der Förderung:
Wenn zusätzliche Investitionszuschüsse möglich sind, z.B. in Bundesländern wie Berlin, zeitweise in Bayern (Batteriespeicher) und Baden-Württemberg, kann unter Umständen eine Förderquote von 60% und mehr erreicht werden. Dann greift bei 60% eine Kappungsgrenze der BEG-Förderung. Die zusätzlichen 5% des iSFP können dann möglicherweise nicht ausgeschöpft werden.
Natürlich kann ein iSFP auch Nachteile haben. Wie bereits im zweiten Kapitel erwähnt, kann die Förderung mit iSFP geringer ausfallen als eine Sanierung in einem Stück, da in der Regel im iSFP nur einmal und in nur einem der Schritte der Höchstsatz der Förderung (Effizienzhaus-Klasse) erreicht werden kann. Je gleichmäßiger sich die Kosten auf die Schritte verteilen, umso geringer fällt meist die Förderung in der Gesamtquote aus. Hat man zwei kleine und einen sehr großen Sanierungsschritt, liegt man in der Regel höher. Bei einem iSFP mit sehr vielen Schritten, von denen nur einer oder evtl. zwei zu einer ersten und dann noch besseren Effizienzhaus-Klasse führen, würde nur für diese beiden die hohe Förderung gelten. Die anderen Schritte würden wohl eher geringer gefördert. Im Detail kann man die finanziellen Vor- und Nachteile errechnen, wenn man die genauen Vorhaben und deren Kosten kennt oder abschätzen kann. Das macht Ihr Energieeffizienz-Experte oder Ihr Finanzierungsberater für den KfW-Kredit mit Ihnen. Sonst fragen Sie uns per Mail.
Mit konkreten Angaben zum Sanierungsvorhaben und den voraussichtlichen Kosten kann Ihr Finanzierungs- oder Energieeffizienz-Experte Ihnen errechnen, was für Sie die bessere Alternative ist. Wenn Sie die Förderung selbst errechnen wollen, fragen Sie nach unseren Excel-Rechner zum Download.
Die meisten Fragen die uns erreichen drehen sich um den zusätzlichen Zuschuss in Höhe von 5%. Hier vertreten wir die Auffassung, dass es relativ sinnlos ist, nur für den Versuch etwas mehr Förderung zu erhalten, in unlogischen und vom Bauablauf z. T. unsinnigen Teilschritten eine Sanierung zu versuchen. Kleine Probleme im Bauablauf oder Fehler wegen falscher Abfolgen können schnell teurer werden als was man mit der Zusatzförderung gewinnt, wenn man sie bei erkennbarer "Gestaltung" der Sanierungsschritte überhaupt bekommt.
Wir werden oft gefragt, ob man die Reihenfolge der Maßnahmen einhalten muss? Nein, das muss man nicht. Die Reihenfolge kann sich ändern.
Auch die Frage, ob man mehr machen darf als im iSFP vorgesehen und kalkuliert wurde hören wir oft. Natürlich darf man das, aber was im iSFP nicht als Maßnahme ausgeführt wird, kann nicht mit den 5% Zuschuss gefördert wdren. Das geht nur für die darin beschriebenen Maßnahmen. Deshalb: Lieber ein guter und ausführlicher iSFP, als knapp und nachher unzureichend.
Daraus ergibt sich dann die nächste Frage, ob alle Maßnahmen des iSFP auch ausgeführt werden müssen? Nein, es müssen nicht alle Teilschritte ausgeführt werden. Es werden aber natürlich nur die ausgeführten Maßnahmen beim iSFP-Bonus berücksichtigt.
Dies ist eine der häufigsten Fragen und lässt sich aktuell gar nicht so leicht beantworten. Durch die Umstände in der Welt, insbesondere den Krieg in der Ukraine, hat die Nachfrage bisher unbekannte Dimensionen angenommen. Den iSFP erstellt der Energieeffizienz-Experte. Allerdings sind diese Experten derzeit nahezu überall ausgelastet und man muss sich auf Wartezeiten einstellen. Die wirklich guten Experten sind oft gar nicht verfügbar. Es empfiehlt sich zwar einen lokal ansässigen Energieeffizienz-Experten zu beauftragen, noch wichtiger ist aber dass dieser sich mit den im jeweiligen Fall erforderlichen Gewerken auch gut auskennt. Und da liegt das nächste Problem. Viele von diesen Experten haben bestimmte Schwerpunkte, von denen sie etwas verstehen. Nur wenige Berater - sogar in anerkannten Fachkreisen und Fachverbänden - kennen sich über ihr tägliches Kerngeschäft hinaus aus. Bei iSFP ist das vielleicht noch nicht ganz so wichtig. Bei der Sanierung zum Effizienzhaus ist das allerdings unerlässlich.
Wir erleben gerade im Bereich der Wärmepumpen-Technik, der Anlagenanalyse und der Simulation der neuen Anlagen, dass die meisten Energieeffizienz-Experten sich nicht wirklich auskennen. In der Folge bleiben die Ergebnisse hinter dem zurück was möglich wäre. Dann wird z. B. eine zusätzliche Pelletheizung eingebaut und betrieben, die bei entsprechend guter Analyse der Anlage und den richtigen Entscheidungen bei der Auslegung der neuen Technik gar nicht erforderlich gewesen wäre. Bevor Sie also schlechte Kompromisse machen, fragen Sie lieber einmal an. Wenn erforderlich können wir auf ein bundesweites Netzwerk von in der Praxis bewährten und von Kunden empfohlenen Energieeffizienz-Experten zugreifen.
So erhalten auch Sie zeitnah Ihren iSFP.
Es gibt bei der DENA unter www.energie-effizienz-experten.de ein Verzeichnis mit Postleitzahlensuche. Hier kann jeder anerkannte Energieeffizienz-Experte eingetragen werden. Ein Qualitätsnachweis oder eine Qualitätsgarantie ist damit nicht verbunden. Wir hatten hier für eigene Zwecke am Ende 3 eingetragene Energieberater mit guter Qualifikationsangabe herausgesucht, beauftragt und ein Problem nach dem anderen erlebt. Sicherlich muss das nicht repräsentativ sein, aber unsere Empfehlung ist unbedingt über zufriedene Bauherren nach einem bewährten Energieeffizienz-Experten zu suchen. Wir führen eine Liste zufriedener Kunden, die uns empfehlenswerte Energieeffizienz-Experten genannt haben, deren Arbeit wir einsehen und zumindest grob einschätzen konnten.
Jede einzelne Falschberatung schadet dem Klima und hält unsere Energiewende auf, die uns allen wichtig sein muss. Deshalb helfen wir gerne bei der Expertensuche. Wir sind mit diesen Experten nicht wirtschaftlich verbunden, haben keine Geschäftbeziehung und keinen Vorteil aus der etwaigen Beauftragung. Wir bringen mit unserer Empfehlung nur das Klima und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern voran, eventuell auch für Sie. Und wir tun etwas Gutes.
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1 Das BAFA ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle der Bundesrepublik Deutschland. Es vergibt die Zuwendungen für die energetische Sanierung in Einzelmaßnahmen und als Zuschuss.
2 Hydraulischer Abgleich
Früher war es in den alten Häusern eher unüblich, einen hydraulischen Abgleich innerhalb der Heizkreise durchzuführen, was zu kaum kontrollierten Volumenströmen in den Heizkörpern führt. Das hat Wärmeverluste und mehr Energieverbrauch zur Folge. Ermittelt man unter solchen Bedingungen den Heizwärmebadarf z. B. nach bisherigem Brennstoffverbrauch, kalkuliert man mit falschen Grunddaten und liegt für die Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Warum?
In einem hydraulisch nicht abgeglichenen System (Ausnahme Tichelmann-Prinzip3) besteht wegen der kürzeren Rohrstrecke am dem Heizungskeller nächstgelegenen Heizkörper in der Regel der geringste Durchflusswiderstand, am Entferntesten mit der längsten Zuleitung der höchste. Ohne hydraulischen Abgleich führt das zu unkontrollierten, meist ungünstigen Volumenströmen und erheblichen Wärmeverlusten. Man macht sich darüber in der Regel wenig Gedanken, da man die Verluste nicht direkt spürt und auch im Alltag nicht messen kann. Man glaubt mit dem Thermostatventil die Heizkörper zu regeln. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn dreht man an einem Heizkörper das Thermostatventil zu, fließt der insgesamt gleichbleibende Volumenstrom im Heizwasserkreislauf verstärkt zu den anderen Heizkörpern. Man dreht die Heizung also nicht ab, sondern verteilt nur um vom geschlossenen Heizkörper weg zu den anderen. Der Heizkörper mit dem geringsten Strömungswiderstand (z. B. nahe Heizkeller) bekommt dann im Verhältis mehr Volumenstrom als die anderen und gibt am meisten Wärme ab, auch wenn diese gar nicht gebraucht wird. Dreht man den nächsten Heizkörper ab, setzt sich das ganze fort. Das gesamte Gefüge bzw. "Gleichgewicht" der gleichmäßig effizienten Erwärmung verschiebt sich. Da diese Verschiebung in der Regel nicht dem tatsächlichen Wärmebedarf der anderen Räume entspricht, sondern dem Fließwiderstand des Heizungswassers, wird das System in nahezu allen Fällen solcher Verschiebungen ineffizienter. Mit dem aus unserer Sicht unerlässlichen Hydraulischen Abgleich kann das gezielt verbessert werden. Nehmen die Wärmeverluste der unausgeglichenen Volumenströme ab, braucht man weniger Energie und eine geringere Vorlauftemperatur. Das war jetzt schon ein kleiner Ausflug in die Fachwelt der Heizungstechnik, aber solche "kleinen" Dinge können sehr wichtig sein.
3 Das Tichelmann-Prinzip
Unterschiedlich lange Rohre gleicher Querschnitte und Materialien haben in der Regel unterschiedliche Duchflusswiderstände. Bei unterschiedlich langen Rohrleitungen sollte immer versucht werden, gleiche Strömungswiderstände und somit gleichmäßige Durchströmungen zu ermöglichen. Man kann zu diesem Zweck ein Rohrsystem so verlegen, dass ab der Förder- bzw. Umwälzpumpe durch alle angebundenen Bauteile (z. B. alle Heizkörper) die gleiche Wegstrecke bis zum abschließenden gemeinsamen Rücklauf zurückgelegt wird. Die Grafik zeigt eine "Normalverlegung" und eine nach Tichelmann-Prinzip. Beim Tichelmann-Prinzip erfolgt die Durchströmung bei gleichartigen Bauteilen so gleichmäßig, dass keine weiteren hydraulischen Maßnahmen (hydr. Abgleich) mehr erforderlich sind. Werden sehr unterschiedliche Bauteile mit unterschiedlichen Strömungswiderständen (Fachbegriff Druckverlust) verbaut, muss ein geringfügiger Ausgleich vorgenommen werden. Beispiele: Identische Solarthermiekollektoren gleicher Größe haben identische Strömungswiderstände. Unterschiedlich große Heizkörper haben geringfügig voneinander abweichende Strömungswiderstände. Diese Unterschiede sind bei Verlegung nach dem Tichelmann-Prinzip aber sehr gering.